– Ein kurzer geschichtlicher Abriss
Originalartikel:
Dr. Edy Cohen, A Short History of Palestinian Rejectionism, BESA Center Perspectives Paper Nr. 1.449, 16. Februar 2020
Die konsequente und anhaltende palästinensische Zurückweisung aller Friedensinitiativen mit Israel, zuletzt des „Deals des Jahrhunderts“, stellt die Einsatzbereitschaft der palästinensischen Führung in Frage, nicht nur für den Frieden, sondern auch für das Wohl und die Sicherheit des palästinensischen Volkes selbst.
Unter Berücksichtigung aller Friedensinitiativen, die zur Beendigung des Konflikts zwischen den Juden und den palästinensischen Arabern in den letzten 83 Jahren vorgeschlagen wurden, müssen wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Palästinenser – oder zumindest ihre Führer – keinen eigenen Staat gründen wollen.
Sie haben derzeit den großen Gewinn im Visier – den gesamten Staat Israel – und sie spielen auf Zeit. In der Zwischenzeit planen sie, weiterhin von den Spendengeldern der Araber und Europäer zu leben. Viele der arabischen Staaten sind von diesem Vorhaben enttäuscht, und ihre Unterstützung, insbesondere durch die Saudis, wurde in den letzten Jahren eingestellt.
Präsident Trump hat auch die Mengen der US-Unterstützung reduziert. Nur die Europäer bleiben dem unerbittlichen palästinensischen Narrativ verpflichtet.
Eine Übersicht über die palästinensische Zurückweisung
Der Jerusalemer Mufti Hajj Amin Husseini, der Führer der palästinensischen Araber von Anfang der 1920er bis Ende der 1940er Jahre, sagte in seinem Zeugnis gegenüber der britischen Peel-Kommission, die im Januar 1937 eingesetzt wurde, um einen Weg für die Zusammenarbeit zwischen Arabern und Juden in Palästina zu finden: „Die meisten Bewohner jüdischer Gebiete werden in unserem zukünftigen Land keine Staatsbürgerschaft erhalten.“ Der Mufti schlug vor, die Juden aus Palästina zu deportieren. Er lehnte die Idee eines jüdischen Staates ab und versprach, dass im Falle der Gründung eines solchen Staates jeder einzelne Jude aus einem palästinensisch-arabischen Staat ausgewiesen würde.
Der UN-Teilungsplan
Im November 1947 lehnte derselbe Mufti die Annahme des UN-Teilungsplans ab, der die Gründung zweier Staaten, eines jüdischen und eines arabischen, vorsah. Der Mufti lehnte eine Zwei-Staaten-Lösung bis zu seinem Tod ab, eine Entscheidung, die die normalen Palästinenser sehr wohl bereuen könnten. Hätte er dem UN-Plan zugestimmt, hätten sie ein viel größeres Gebiet gewonnen als das, was heute angeboten wird.
Yasser Arafat
Der Nachfolger des Mufti, Yasser Arafat, lehnte weiterhin jede Legitimität für den Staat Israel ab und weigerte sich, seine Existenz auch nur anzuerkennen. Viele Jahre lang erhob er das PLO-Banner eines militärischen und terroristischen Kampfes gegen Israel. Zusätzlich zu der Leitung des jahrzehntelangen blutigen Terrors in den Straßen Israels war Arafat verantwortlich für die Verwüstungen im gesamten Nahen Osten, einschließlich eines Bürgerkriegs im Libanon (1975-1991) und des Schwarzen Septembers in Jordanien (1970). Er stellte auch die Unterstützung der PLO für Saddam Husseins Invasion in Kuwait im Jahr 1991.
Als Anwar Sadat 1979 einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnete, rief Arafats PLO zum Boykott Ägyptens auf. Die arabischen Staaten nahmen diesen Boykott an und hinderten Kairo von 1977 bis 1989 an der Teilnahme an der Arabischen Liga. Die meisten arabischen Botschafter in Ägypten wurden zurückgerufen, und die Araber, die Ägypten besuchten, galten entweder als Verräter oder als Spione.
Der Osloer „Friedensprozess“
Die Palästinenser reagierten auf die Versuche Israels, die Osloer Abkommen umzusetzen, indem sie Massen von Selbstmordattentätern auf die Straßen und Busse der israelischen Städte schickten, eine eklatante Verletzung ihrer Verpflichtung für die Abkommen und eine klare Erklärung ihrer Ablehnung des Gedankens an Frieden mit Israel. Auf dem Gipfeltreffen in Camp David im Juli 2000 bot der israelische Ministerpräsident Ehud Barak Arafat eine Reihe weitreichender Zugeständnisse als Teil eines umfassenden Friedensabkommens an. Im Gegenzug wurde Arafat aufgefordert, den Konflikt zu beenden. Die PLO lehnte die israelischen Vorschläge kurzerhand ab und bot nie einen Gegenvorschlag an. Stattdessen initiierte die von der PLO dominierte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) eine massive, vorsätzliche Welle der Gewalt. Arafats Terrorkrieg (die sogenannte „Al-Aqsa-Intifada“) war in dem Ausmaß und der Unerbittlichkeit seiner Terroranschläge auf israelische Zivilisten beispiellos. Insgesamt wurden 1.184 Israelis ermordet.
Rückzug
Im August 2005 führte die israelische Regierung unter der Leitung von Ministerpräsident Ariel Sharon die einseitige Evakuierung aller israelischen Dörfer aus dem Gazastreifen und dem nördlichen Westjordanland durch. Als Reaktion darauf feuern die Palästinenser seit Jahren vom Gazastreifen aus Flugkörper und Raketen auf israelische Städte und Dörfer ab, von denen einige bis nach Tel Aviv reichen.
Anstatt das enorme israelische Zugeständnis als Chance für den Frieden zu nutzen, nutzten die Palästinenser es, um von Iran unterstützte Terrororganisationen zu stärken. Im Juni 2007 übernahm die Hamas durch einen gewaltsamen Putsch die Kontrolle über den Gazastreifen. Seit der Machtübernahme der Hamas sind die Dörfer im Süden Israels einem mehr oder weniger ununterbrochenen Regen von Raketen und Flugkörpern aus dem Gazastreifen ausgesetzt. Die Zahl der seit 2007 aus Gaza nach Israel abgefeuerten Raketen/Flugkörper und Mörsergranaten geht in die Zehntausende.
Mahmoud Abbas
Im Jahr 2008 bot der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert Arafats Nachfolger als PLO-Vorsitzender und PA-Präsident Mahmoud Abbas einen umfassenden Friedensvorschlag an. Abbas lehnte ihn umgehend ab. Er behauptete, „die Lücken sind zu groß“, was besagt, es gäbe eine zu große Distanz zwischen dem, was die Palästinenser forderten, und dem, was die Israelis anboten. „Ich werde warten, bis alle israelischen Siedluungen eingefroren sind“, sagte er.
Laut Saeb Erekat, Chefunterhändler der Palästinenser, „sind wir nicht auf einem Markt oder Basar. Ich bin hierher gekommen, um die Grenzen Palästinas ab 1967 zu bestimmen, ohne mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, ohne einen Stein von Jerusalem oder einem der heiligen Orte für den Islam oder das Christentum in Jerusalem zu entfernen.“ Die Palästinenser lehnten Olmerts Angebot ab, weil sie seine beispiellosen territorialen Zugeständnisse für unzureichend hielten und weil sie auf dem Recht bestanden, die heiligen Stätten in Jerusalem anstelle der Jordanier zu verwalten.
Der Deal des Jahrhunderts [Deal of the Century]
Die palästinensische Führung lehnte den aktuellen US-Vorschlag vor einem Jahr ab, bevor sie ihn gesehen hatte. Sie weigerte sich auch, an der Wirtschaftskonferenz Ende Juni 2019 in Bahrain teilzunehmen, und hinderte andere Palästinenser an der Teilnahme.
Sobald der Plan veröffentlicht wurde, war es völlig klar, dass Abbas stark dagegen opponieren würde. „Wir sagen tausendmal nein, nein, nein zum Deal des Jahrhunderts“, sagte er. „Wir haben diesen Deal von Anfang an abgelehnt und wir hatten Recht. Vor zwei Tagen sagten sie, ich solle zuhören. Was hören? Sollen wir für jedes palästinensische, muslimische oder christliche Kind ein Land ohne Jerusalem bekommen?“, fragte er.
Mahmoud Abbas nennt den Deal jetzt eine Verschwörung, die „niemals vorbei sein wird… Unsere Strategie konzentriert sich auf den Kampf zur Beendigung der Besatzung. Die Pläne zur Beseitigung der palästinensischen Agenda werden scheitern und wegfallen.“
Wie schon oft gesagt, lassen die Palästinenser keine Gelegenheit aus, um eine Chance zu verpassen. Ihre Führung behauptet, dass jeder Vorschlag eine Verschwörung und jede Initiative eine Falle ist. Frieden zu schließen erfordert Mut. Wird sich jemals ein palästinensischer Sadat einfinden?
Übersetzung: faehrtensuche