5783

Heute Abend (25.09.2022) beginnt das jüdische Neujahrsfest, Rosh HaShana, was wörtlich „Kopf des Jahres“ heißt.

5782 geht zu Ende, 5783 beginnt.

Grußworte von Ron Prosor, dem neuen Botschafter des Staates Israel in Deutschland zu Rosh HaShana 5783:

2020: Frohes Shavuot

und frohe Pfingsten

Heute Abend beginnt Shavuot, das Wochenfest, an welchem der Erhalt der Tora auf dem Berg Sinai gefeiert wird. Das Fest markiert zudem das Ende der Gersten- und den Beginn der Weizenernte. In den Kibbutzim und Moshavim, die eine bedeutende Rolle in Israels Landwirtschaft haben, bezeichnet Shavuot den Höhepunkt der Ernte des neuen Getreides und der ersten Reife von Früchten, darunter die sieben in der Bibel erwähnten Früchte des Heiligen Landes (Weizen, Gerste, Trauben, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Datteln).

Wir wünschen Chag sameach!

Nicht zu vergessen ist der christliche Feiertag Pfingsten, der am Sonntag und Montag begangen wird. Auch hierzu wünschen wir ein frohes Pfingsten!

Allen übrigen Leserinnen und Lesern gilt unser Wunsch für ein sonniges und erholsames Wochenende!

Newsletter der Botschaft des Staates Israel, 28.05.2020

Pessach Sameach – Frohes Pessach

trotz (oder gerade besonders wegen?) der Ausgangssperre!

Ein musikalischer Gruß vom Israel Philharmonic Orchestra.

Lahav Shani, designierter Musikdirektor:

„Auch wenn wir in diesem Jahr allein zu Hause Pessach feiern, haben das „Israel Philharmonic Orchestra“ und ich, die wir Sie sehr vermissen, etwas Besonderes für Sie vorbereitet. Ich hoffe, es macht Ihnen viel Freude.“

 

Purim Sameach!

Gestern Abend, am Abend des 9. März 2020, wurde in Israel der Beginn von Purim gefeiert. Zu den wichtigen Ereignissen dieses Festes gehört das Verlesen der Megillah [Buchrolle] Esther.

Ich überlasse an dieser Stelle das Wort an Rabbi Sacks. In seinem Artikel „The Therapeutic Joy of Purim“ (Die therapeutische Freude von Purim) führt er aus:

In Purim liegt etwas sehr Seltsames. Es ist vor allem ein Fest der Freude, „Yamei mishtei b’simcha“. Und nicht nur der Tag selbst ist ein freudiger, sondern einzigartig ist, dass wir diese Freude zwei Wochen vorher beginnen: „Misheh nichnas Adar marbim b’simcha“ bedeutet, dass wir von Anfang [des Monats] Adar [s. Wikipedia] an beginnen, unsere Freude zu vergrößern.

Und das ist nicht nur in den Wochen vor Purim so. Diese Freude ist das ganze Jahr über präsent. An jedem Ende eines Shabbats, während des Havdallah-Gottesdienstes [zur Bedeutung von „Havdallah“ s. Wikipedia], erinnern wir uns an diese Zeile aus der Megillah [Buchrolle] „Layehudim haitah orah v’simcha“, was bedeutet: „Für Juden gab es Licht und Freude“.

Doch was genau feiern wir an Purim? Die bloße Tatsache, dass wir überlebt haben? Dass Hamans Völkermorddekret nicht in Kraft getreten ist? Dass das teuflische Dekret „L’harog u’lehabed u’lehashmid“, [also] jeden einzelnen Juden, ob jung und alt, ob Mann oder Frau, an einem einzigen Tag zu töten, zu vernichten und auszurotten, abgewendet wurde? Das ist kein Grund zur Freude, das ist ein Grund zur Erleichterung. Das ist kein Grund zum Feiern, sondern in Wirklichkeit [Grund] für eine posttraumatische Belastungsstörung. Die Frage, die ich hier stelle, ist also, was ist diese einzigartige Freude von Purim?

Ich möchte die folgende Antwort vorschlagen. Es gibt zwei Arten von Freude. Es gibt die expressive Freude, die Freude, die man erlebt und kommuniziert, weil man sich so fühlt. Aber es gibt auch die therapeutische Freude, die Freude, die man selbst empfinden will, um sich vor negativen Emotionen zu schützen. Und wenn wir uns über Purim freuen, über dieses Fest, das genau genommen das Fest [der Sieg] über den Antisemitismus ist, sagen wir etwas sehr Wichtiges. „Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir werden nicht traumatisiert sein. Wir lassen uns nicht über unsere Feinde definieren. Wir werden mit den Bedrohungen leben und sogar darüber lachen, denn worüber wir lachen können, das kann uns nicht gefangen halten.“ Und das ist es, was die Freude an Purim wirklich ausmacht. Es geht darum zu überleben und darüber hinaus zu prosperieren, selbst wenn wir durch das Tal des Todesschattens gehen. Es ist eine Art zu sagen: „Ich werde essen und werde trinken und werde feiern und werde keine dunklen Wolken in meinen Geist oder mein Herz eindringen lassen.“

Daher enthält Purim eine echte Botschaft für unsere Zeit, in der wir die Rückkehr des Antisemitismus sehen. Wir dürfen uns niemals einschüchtern lassen. Und der jüdische Weg, dies zu vermeiden, besteht darin, marbim b’simcha zu sein, unsere Freude zu steigern. Denn das Volk, das die volle Dunkelheit der Geschichte kennt und sich dennoch freuen kann, ist ein Volk, dessen Seele keine Energie [Macht] auf Erden jemals brechen kann.

Lassen Sie mich Ihnen also Purim Sameach wünschen, ein Purim voller Freude.

Übersetzung: faehrtensuche

Sukkot (Laubhüttenfest): Leitfaden für Ratlose

von Yoram Ettinger

1. Die besonderen Beziehungen zwischen den USA und Israel werden durch den Kolumbus-Tag (14. Oktober 2019) hervorgehoben, der immer etwa um die Zeit von Sukkot (2019: 13.-20. Oktober) gefeiert wird. Nach „Columbus Then and Now“ (Miles Davidson, 1997, S. 268) landete Kolumbus am Freitagnachmittag, den 12. Oktober 1492, dem 21. Tag des jüdischen Monats Tishrei, im jüdischen Jahr 5235, am 7. Tag von Sukkot, Hosha’na ‚Rabbah – einem Tag besonderer universeller Befreiung und Wunder – in Amerika. Hosha ’(הושע) ist „Befreiung“ auf Hebräisch; Na ‚(נא) ist das hebräische Wort für „Bitte“ und Rabbah (רבה) ist „Das Erhabene“. Der Zahlenwert von Na‘ im Hebräischen ist 51 (נ – 50, א – 1) und die Feier von Hoshaa ’na‘ Rabbah findet am 51. Tag nach Moses Aufstieg zum Berg Sinai statt.

2. Das dritte jüdische Wallfahrtsfest (nach Passah und Shavuot – Pfingsten) wird seit 3000 Jahren gefeiert und erinnert an den Exodus, an 40 Jahre Wanderung in der Wüste Sinai, an den Bau der heiligen Stiftshütte und die Siege auf dem Weg in das Land Israel. Es bekräftigt den Glauben an Gott, den realitätsbezogenen Optimismus, die Dankbarkeit für das Einsammeln [der Ernte] und die Ernte [selbst]. Sukkot erinnert die Menschen an menschliche Grenzen und betont (in seiner bescheidenen Struktur) die Bedeutung der Demut. Demut ist eine zentrale Botschaft von Sukkot, wie der siebentägige Wechsel vom festen Wohnsitz in die temporäre, bescheidene, hölzerne Sukkah (Hütte) zeigt.

3. Sukkot (auf Hebräisch) ist benannt nach der ersten Station während des Auszuges aus Ägypten, der Stadt Sukkot, wie es Exodus 13: 20-22 und Numeri 33: 3-5 dokumentiert. Es erinnert an den Übergang vom nomadischen Leben in der Wüste zum dauerhaften [Leben] im gelobten Land; von der Wirkungslosigkeit zur Erlösung und von der geistigen Gesinnung während der Hohen Feiertage bis zum Alltäglichen des restlichen Jahres.

4. Die hebräische Wurzel von Sukkot steht für die charakteristischen Merkmale der Beziehung zwischen dem jüdischen Volk, der jüdischen Heimat und dem Glauben an Gott. Das hebräische Wort „Sukkah“ bedeutet Ganzheit und Gesamtheit, Schutz der Stiftshütte, Salbung, göttlicher Vorhang/Schutz und Aufmerksamkeit.

5. Die sieben Tage von Sukkot sind den sieben höchsten Gästen (Ushpizin) gewidmet, die positive menschliche Eigenschaften und Führungsmerkmale repräsentieren: Abraham (Güte, Gastfreundschaft, militärische und zivile Führung); Isaak (Glaube, Heldentum, Optimismus); Jakob (Synergie aus geistiger und körperlicher Stärke); Joseph (Großmut, Vergebung, Gerechtigkeit, Zähigkeit, Führung); Mose (Demut, Sieg, Ewigkeit); Aaron (Heiligkeit, friedliebend); und David (Sühne, Mut, Weisheit und Königtum). Sie boten den immensen Herausforderungen durch Glauben getriebenes Suchen nach bahnbrechenden Initiativen die Stirn. Die sieben Tage von Sukkot drücken Gott die Dankbarkeit aus, dass er das Land Israel mit den sieben Arten gesegnet hat (5. Mose 8: 8): Weizen, Gerste, Trauben, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Datteln.

6. Sukkot – das dritte jüdische Wallfahrtsfest nach Passah und Shavuot – ist ein allgemeines Fest, das alle Völker einlädt, nach Jerusalem zu pilgern, wie das in der Lesung aus dem Propheten Sacharja 14:16-19 am ersten Tag von Sukkot zum Ausdruck kommt: „Dann werden die Überlebenden aus allen Nationen, die Jerusalem angegriffen haben, jedes Jahr [nach Jerusalem] hinaufziehen, um den Herrn, den Allmächtigen anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.“ Sukkot drückt die Sehnsucht nach universellem Frieden aus und betont die „Sukkah von Shalom“ (Frieden). Shalom ist auch einer der Namen Gottes. Shalem – gesund und vollständig auf Hebräisch – ist der alte Name Jerusalems. In den USA gibt es 32 Städte mit dem Namen Salem (biblisch Shalem, JerUSAlem).

7. Traditionell ist Sukkot dem Studium des biblischen Buches Prediger gewidmet, das von König Salomo geschrieben wurde. Es betont die Bedeutung von Demut, Moral, Geduld, Lernen aus Fehlern der Vergangenheit, Gedenken und historischer Perspektive, Familie, Freundschaft, langfristigem Denken, richtigem Timing, Realismus und Wissen. Der hebräische Name von Prediger ist Kohelet, was dem biblischen Gebot ähnelt, die Öffentlichkeit und die Gemeinde für die Feier von Sukkot zu versammeln.

8. Der verstorbene Senator Robert Byrd, der am längsten amtierende US-Senator, zitierte oft Bibelverse im Allgemeinen und Prediger im Besonderen. Beispielsweise erklärte er am 7. November 2008 bei seinem Ausscheiden aus dem Vorsitz des Senatsausschusses: „Alles hat seine bestimmte Stunde und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit.“ (Prediger 3:1)

Originalartikel: Yoram Ettinger, Sukkot (Feast of Tabernacles) guide for the perplexed, 2019

Übersetzung: faehrtensuche

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Ein orthodoxer Jude in Jerusalem entwarf eine kleine mobile Sukkah und setzte sie auf batteriebetriebene Räder, um das Fest der Freu[n]de mit so vielen Menschen wie möglich teilen.

SUKKOT SAMEACH! 🙂