Gestern Mittag die schockierende Nachricht vom Anschlag auf einen Linienbus in Tel Aviv. Unfassbar! Obwohl meine Vermutungen gleich in Richtung Hamas gingen, wurde gemeldet, dass nicht oder noch nicht bekannt sei, wer hinter dem Anschlag stecke. Wenn nicht die Hamas, so waren es doch Terroristen, die im Sinn der Hamas gehandelt hatten. Wo bleibt der Protest gegen diesen ungeheuerlichen Anschlag, gerade auch im Hinblick auf die parallel dazu geführten Waffenstillstandsverhandlungen in Kairo? Ist es schon so normal, angesichts von Terror, Gewalt und Anschlägen mit Verletzten (von Toten war dieses Mal nicht die Rede) zu schweigen und es vielleicht sogar einfach achselzuckend zur Kenntnis zu nehmen? Ebenso scheint es sich mit den Jubelfeiern der Hamas zu verhalten. Die Hamas hat nichts Besseres zu tun als ihrem „Volk zu dieser heldenhaften Tat“ zu beglückwünschen. Bingo!
Für mich steht fest: Die Verhandlungen um Waffenruhe sind zum Scheitern verurteilt. Wie kann man in dieser Situation überhaupt meinen, dass ein Waffenstillstand noch möglich wäre? Jedenfalls nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt! „dpa“ meldet: „Die Bemühungen um eine Entschärfung des seit mehr als einer Woche wütenden Konflikts um den Gazastreifen dürften dadurch einen schweren Rückschlag erlitten haben.“
Ohne Frage! Wie könnte es auch anders sein?
Aber die Verhandlungen laufen weiter auf Hochtouren. Ist doch aussichtslos, oder nicht?
Und dann diese Meldung:

Was war davon zu halten? Während die Hamas einerseits Verhandlungen zwecks eines Waffenstillstands führt und andererseits zeitgleich seinem Volk zum Terror gratuliert, lässt sich Israel zu einer Waffenruhe bewegen?
Knapp anderthalb Stunden später diese Nachricht:

Von möglicher Bodenoffensive ist die Rede. Bodenoffensive trotz Waffenruhe? Merkwürdig! Also doch nur Feuerpause?
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Für mich passt das alles irgendwie nicht zusammen. Ich schaue bei „Aro1″ nach, immer eine zuverlässige Quelle, was neue Nachrichten aus Israel und Nahost betrifft. Dort lese ich „In der ersten halben Stunde des ‚Waffenstillstands‘ bereits fuenf Raketenangriffe auf Israel„! Da fragt man sich sofort unwillkürlich, wie lange „das“ noch gut geht! Später lese ich den Zusatz „ – insgesamt bereits 13 …„. In dem Artikel wird die Auffassung vertreten von einem
„faulen Waffenstillstand, der nicht nur der Papier nicht wert ist, auf dem er geschrieben steht, die Hamas nur noch staerker macht, als zuvor und das naechste mal Israel und Jerusalem noch mehr ins Terrorfeuer bringt, er sorgt auch dafuer, Israels allgemeines Abschreckungspotential gegen alle Feinde der Region stark zu beschaedigen und laesst es als Schwaechling unter den islamistischen Raubtieren jetzt zur bevorzugten Beute werden, von Hisb’Allah bis Salafisten.“
Die Äußerungen der Hamas zu dem Ergebnis der Verhandlungen geben den Befürchtungen Recht. Es ist klar, dass Hamas-Chef Chaled Mashaal die Vereinbarung als Sieg wertet, ebenso Netanyahu. Das ist die üblichen Äußerungen! Aber die Worte Mashaals sprechen Bände, wenn er auf einer Pressekonferenz in Kairo äußert, dass die Israelis „bei ihrem Abenteuer versagt“ hätten und Israel „unvermeidlich auf die Niederlage“ zusteuere. Weiter verweist er auf das Waffenarsenal aus eigener Produktion und aus Unterstützung aus dem Iran. Und wer bezahlt? Ein Schelm ist, wer da gleich an die EU und Deutschland denkt!
Mashaal spicht von der „Isolation Gazas“ und verlangt ein „Maßnahmepaket„, das der Isolation entgegenwirken soll. Verlangt? Gleich ein ganzes Paket? Wie schwer darf’s denn sein, bitte schön?
N-tv berichtet, dass die Umbrüche des Arabischen Frühllings die Hamas beflügelt habe und sie das Wohlwollen der neuen islamistischen Regierungen genieße. Was den Arabischen Frühling angeht, spreche ich lieber von einem Arabischen Winter! Aber das sei nur am Rande erwähnt!
Welches Resümee kann man ziehen?
Auf alle Fälle: Terror zahlt sich aus! Man kann es auch so ausdrücken: „Die Party kann weitergehen„! Guido, überglücklich ob des erzielten Waffenstillstands, der, wie wir gehört haben, schon in der ersten halben Stunde nach Beginn gebrochen worden ist, zurzeit jedoch anhält (habe nichts Gegenteiliges gehört), überschüttet die Hamas als Dank aus vollen Herzen (aus vollem Geldbeutel wohl nicht!) mit 1,5 Millionen Euro! „Manche“ möchten überall mitmischen, sind jedoch nicht in der Lage, dazuzulernen! Bis zum nächsten Mal, wenn wieder „Not am Mann“ ist. Bis dahin kann die Hamas sich mit Hilfe unserer Gelder bevorraten, natürlich „für Entwicklungshilfe„. Das sei nochmal erwähnt, damit niemand auch nur auf schlechte Gedanken kommt!
Finanzielle Hilfe an Bedingungen knüpfen? Ah, woher denn! Ist Vertrauen nicht viel besser als Kontrolle?
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