Unser wiederholtes strategisches Versagen oder wie wir nie aus Erfahrung lernen

Originalartikel: Our Repeated Strategic Failures, or How We Never Learn from Experience

von Victor Rosenthal, 28. April 2024

1. Das Versagen, unsere Feinde zu verstehen und zu respektieren.

Bereits vor der Gründung des Staates Israel haben palästinensische arabische Führer gesagt, dass das Land zwischen dem Fluss und dem Meer arabisches Land sei, Land, in dem nicht-arabische (und gewöhnlich nicht-muslimische) Souveränität untragbar sei. Sie widersetzten sich der jüdischen Immigration ab der Wende zum 20. Jahrhundert, denn sie erkannten richtig, auch wenn viele Juden das nicht sahen, dass Souveränität das letztendliche Ergebnis des Zionismus war. Führerende Persönlichkeiten von Amim al-Husseini über Yassir Arafat bis zu Mahmoud Abbas machten zahllose Aussagen zu diesem Effekt und wiesen wiederholt Angebote der palästinensischen Staatlichkeit zurück, weil das auch die Akzeptanz eines jüdischen Staates verlangte. Juden und andere Menschen mit einer westlichen Perspektive waren wiederholt überrascht, wenn das passierte, unfähig zu begreifen, dass die arabischen Ziele nicht mit denen der Juden übereinstimmte, die einen friedlichen souveränen Staat wollten und bereit waren, Kompromisse bezogen auf das Land einzugehen, um es zu bekommen oder zu behalten. Sowohl für säkulare als auch religiöse palästinensische Bewegungen wie die Fatah bzw. die Hamas (obwohl keine palästinensische arabische Bewegung an der Basis wirklich säkular ist) ist die Präsenz eines jüdischen Staates auf dem Land, das sie für arabisch/muslimisch halten, eine schmerzliche Verletzung von Ehre und Doktrin. Über die Jahre hat ihr Glaube in die absolute Richtigkeit ihrer Position, ihre Scham, von den Juden zum Opfer gemacht worden zu sein und ihre Standhaftigkeit, auf ihr Ziel hinzuarbeiten, nur noch zugenommen.

Wie oft haben wir gehört, dass das, „was sie wollen, die Verbesserung ihres Lebens und der Möglichkeiten für ihre Kinder ist“? Dass, wenn sie nur am „Horizont“ Selbstbestimmung und Wohlstand sehen könnten, sie ihre Feindseligkeit gegenüber dem jüdischen Staat beenden würden? Nichts könnte falscher sein – oder verächtlicher für sie. Mit anderen Worten – wir verlangen von ihnen, auf das, was sie für ihr Geburtsrecht auf das Land halten, zu verzichten, ihre Ehre (den Juden gegenüber!) aufzugeben und die Prinzipien ihrer Religion zu missachten, um als Austausch dafür etwas von unserem Tisch abzubekommen. Sie würden eher sterben (und sie tun es und nehmen oft einige von uns mit).

Vielleicht sind wir irregeführt von dem Maß an Korruption, das in den politischen Strukturen von Menschen existiert, deren Loyalitäten in erster Linie stammesbezogen sind, und denken, dass die Araber schwach seien und gekauft werden könnten. Vielleicht ist das die Quelle der Conzeptzia [Idee], die dummerweise versucht hat, die Hamas mit Koffern von Dollars aus Quatar ruhigzustellen oder die dachten, dass die Milliarden an Dollar, die von Yassir Arafat abgezweigt wurden, aus ihm in irgendeiner Weise einen Friedenspartner machen könnten. Arafat nahm die Hilfsgelder, um Terroristen zu bezahlen und seine Schweizer Bankkonten aufzufüllen, während die Hamasführer Angriffstunnel gruben und sich selbst Villen bauten. Aber trotz ihrer Korruption vernachlässigte keiner ihr Hauptziel.

Dieser strategischer Irrtum wurde immer wieder wiederholt und ist für zwei der schmerzlichsten Versagen verantwortlich: das Osloer Abkommen und die darauf folgende Zweite Intifada und das Pogrom vom 7. Oktober.

Gebt den Arabern den Respekt, den sie verdienen. Hört auf das, was sie sagen und glaubt ihnen, wenn sie sagen, wir wären ihre Feinde. Sie sind nicht käuflich.

2. Das Versagen, diejenigen zu bestrafen, die uns geschadet haben

Wir leben im Nahen Osten. Wenn im Nahen Osten jemand einen deiner Leute ermordet, tötest du ihn. Wenn jemand in dein Land eindringt, nimmst du sein Land und gibst es nicht zurück. Mag sein, dass du nicht mit diesen Prinzipien einverstanden bist und denkst, dass Mörder rehabilitiert werden können oder dass du Streitigkeiten über Land auf rechtliche oder diplomatische Weise lösen kannst; aber der Nahe Osten kümmert sich nicht darum, was du denkst. Wenn du deine Ehre nicht schützt, wenn du zum Opfer gemacht wirst, ist das eine Demonstration der Schwäche und wird ausgenutzt. Kürzlich hat das iranische Regime über 300 Waffen, darunter etwa 120 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert, der größte Angriff dieser Art in der Militärgeschichte. Das Ausmaß an Tod und Zerstörung, die das hätte verursachen können, war enorm; nur Glück, das Können unserer Piloten, Waffen zur Verteidigung im Wert von 1,35 Milliarden Dollar und die Hilfe der USA (die wir mit dem Verlust unserer Souveränität bezahlen werden) haben uns gerettet. Wir haben mit der Zerstörung einer Radaranlage reagiert, um „eine Botschaft zu senden“, dass wir die von ihr geschützte Nukleareinrichtung hätten angreifen können. Machen wir Witze? Sie versuchten, uns zu töten und statt „uns zu erheben, um sie zu töten“ wie die Weisen des Talmud empfehlen (Sanhedrin 72a-b) schicken wir eine Botschaft, dass wir ihnen hätten schaden können? Das ist keine Reaktion des Nahen Ostens und sie wird so interpretiert werden, dass sie meinen, wir seien zu schwach oder eingeschränkt (durch die USA), um zurückzuschlagen. Das wird den Iran ermutigen, uns erneut anzugreifen.

3. Das Versagen, Abschreckung aufrechtzuerhalten

Israels Reaktion auf die Raketenangriffe und den Terrorismus zielte eher darauf ab, die Schläge des Feindes abzuwehren als unverhältnismäßig zurückzuschlagen (im Nahen Osten ist der „unverhältnismäßige“ Teil wichtig). Während eine rein defensive Strategie (z.B. Iron Dome [Eiserne Kuppel]) zu weniger Störungen an der Heimatfront führt, wird der Feind nicht abgeschreckt, es erneut zu probieren und Lehren anzuwenden, die man aus vorherigen Kampfhandlungen gezogen hat. Psychologisch gesehen normalisiert es den Versuch, Juden zu töten. Ein mächtiger Vergeltungsschlag hingegen lässt den Feind einen hohen Preis für seine Aggression zahlen und hält von zukünftigen Anschlägen ab. Und er vermittelt die Botschaft, dass jüdisches Blut nicht billig ist.

4. Das Versagen, Unabhängigkeit und Souveränität aufrechtzuerhalten

Ein kleines Land kann nur sein eigenes Schicksal in die Hand nehmen, wenn es unabhängig von irgendeiner Großmacht oder einem Machtlager bleibt. Ein solches Land muss in den großen Machtkonflikten seine Beziehungen mit allen Seiten aufrechterhalten und eine Seite gegen die andere ausspielen. Israel hat dies eine Zeitlang erfolgreich getan, aber in den 1980-er Jahren war es völlig von den USA abhängig, sowohl diplomatisch als auch als Quelle von militärischen Gütern. Ein entscheidender Wendepunkt war das Jahr 1987, als das Projekt zum Bau eines Lavie- Kampffliegers gecancelt wurde. Zwar ist Israels Wirtschaft heute stark genug, dass sie ihren eigenen Verteidigungsbedarf ohne amerikanische militärische Hilfe bezahlen könnte, doch hat sie ihre Auftragsvergabe für viele Jahre auf extrem teure amerikanische Systeme verlagert, die möglicherweise nicht optimal an ihre Bedürfnisse angepasst sind (z.B. die F.35). Es hätte schon vor Jahrzehnten und umso mehr seit der Wahl Barack Obamas im Jahr 2008 klar sein müssen, dass die amerikanischen Interessen signifikant von denen Israels abweichen können und dass Israel nicht alles auf Amerika setzen sollte. Aber unsere Regierung und unser Militär gehen den einfachen Weg und ließen die Abhängigkeit von US-militärischer Hilfe wachsen. Heute sitzt der amerikanische Außenminister in unseren Treffen des Kriegskabinetts und macht die Feinabstimmung in unseren militärischen Aktionen – und hindert uns womöglich daran, die Hamas zu besiegen und sie zu entmachten.

Die Konsequenzen

All diese Fehler wirken zusammen und schaffen katastrophale Situationen für den Staat. Die gegenwärtige Situation im Gazastreifen ist eine direkte Folge von mehreren strategischen Fehlern. Das Unvermögen, zu verstehen, dass die oberste Priorität der Hamas immer der Versuch war, Israel zu zerstören und Juden zu töten und dass die Hamas-Führer nicht dazu gebracht werden konnten, für das Wohlergehen ihrer Bevölkerung zu sorgen oder eine echte Wirtschaft aufzubauen, führte zu der Politik, der Hamas-Führung große Bargeldbeträge aus Quatar zukommen zu lassen. Aber anstatt das Geld zu nutzen, um zivile Infrastrukturen aufzubauen, wird es in Raketen und Tunnel gesteckt (nachdem ein Teil für die persönliche Bereicherung ihrer Führer abgezweigt wurde). Die Conceptzia trug zur Unaufmerksamkeit der IDF und zum geheimdienstlichen Versagen bei, die den 7. Oktober ermöglichten.

Der Mangel an Bestrafung hat sowohl auf individueller als auch auf organisierter Ebene Schaden angerichtet. Die Tatsache, dass die Todesstrafe (oder auch lebenslange Haftstrafe) für terroristische Mörder nicht angewendet wurde, führte zur Freilassung selbst von Yahya Sinwar, dem Architekten des 7. Oktober, als Teil des Austausches von 1026 palästinensischen Gefangenen gegen einen entführten Israeli. Sinwar war zu einer 4-maligen lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes verurteilt worden. Die Gefangenen der Hamas entwickelten eine Autonomie innerhalb des israelischen Gefängnissystems. In einer besonders peinlichen Affäre trafen einige Gefangene Vorkehrungen, dass ihnen attraktive weibliche Soldaten zugewiesen wurden und setzten sie sexueller Belästigungen aus. Da die palästinensische Autonomiebehörde allen Familien der Gefangenen Gehälter zahlte, war das Gefängnis mehr ein erweiterter Arbeitseinsatz als eine gefürchtete Strafe.

Im vergangenen Jahrzehnt hat es mehrere begrenzte Kriege oder „Operationen“ im Gazastreifen als Reaktion auf Raketenanschläge gegeben. In vielen Fällen sind leere Gebäude getroffen worden, manchmal zusammen mit wenigen gezielten Tötungen, um für ein paar Jahre „das Gras zu mähen“. Die Regierung konnte diese schwachen Reaktionen auf Anschläge, die hätten tödlich sein können, damit rechtfertigen, dass die meisten Raketen der Hamas durch den Iron Dome abgefangen wurden. Aber unsere passive Verteidigung hat die Hamas nicht davon abgehalten, es wieder zu versuchen, sobald sie in der Lage dazu war, oft mit verbesserten Raketen und Terrorstrategien. Der Anschlag vom 7. Oktober war das Ergebnis der Anwendungen der aus vorherigen Runden gelernten Lektionen.

Nach dem 7. Oktober hat die Regierung realisiert, dass unsere Strategie geändert werden muss und dass nur ein echter Sieg über die Hamas zukünftige Katastrophen verhindern würde. Aber seit dem Beginn des Krieges haben wir eine zunehmend aufdringliche Einmischung und einen autoritären detailorientierten Führungsstil der Biden-Regierung erlebt, die offensichtlich keinen kompletten israelischen Sieg sehen möchte. Wegen unserer absoluten Abhängigkeit von militärischer Unterstützung der USA und dem Schutz vor dem vom Sicherheitsrat verhängten Sanktionen, ist Israels Handlungsfreiheit stark eingeschränkt. Gelingt es nicht, die Hamas zu entmachten, würde das ein Sieg für die Hamas bedeuten, in dem Krieg, den sie am 7. Oktober begonnen hat.

Eine ähnliche Analyse kann auf unsere Konflikte mit der Hisbollah angewendet werden und natürlich auf den Iran. Nach dem Krieg wird es Wahlen geben und die meisten Israelis glauben, dass ein umfassender Wechsel notwendig ist. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Führung aus unseren Fehlern lernt und diese katastrophale Politik umkehrt.

Übersetzung: faehrtensuche

AM ISRAEL CHAI!

„Wie viele palästinensische Zivilisten haben Sie bei den IDF getötet?“

Originalartikel: How Many Palestinian Civilians Did You Kill In The IDF

von Hananya Naftali, 24.04.2024

Jeder Kampfsanitäter in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften leistet einen Eid, alle Menschen – Freund oder Feind – zu behandeln. Das schließt die Palästinenser ein.

Wie viele palästinensische Zivilisten haben Sie bei den IDF getötet?“
Eine Frau stellte mir diese Frage auf einer meiner Vortragsreisen in Europa.

Ich antwortete ihr und sagte: „ZERO. Keinen. Aber sagen Sie mir, wie viele palästinensische Zivilisten haben Sie als Anti-Israel-Demonstrantin gerettet?“

Sie wollte mir nicht antworten, aber die Antwort war zero [keinen].

Ich sagte ihr: „Sie protestieren gegen mich, aber ich habe, als ich als Sanitäter in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften gedient habe, mehr palästinensische Zivilisten gerettet als Sie. Sie haben nichts für die Palästinenser getan; israelische Soldaten tun mehr als Sie.“

Ihr gefiel meine Antwort nicht und sie ging. Debattieren Sie nicht mit mir, wenn Sie nicht die Wahrheit wissen wollen.

Der Eid eines Kampfsanitäters: Heilen ohne Grenzen

In den IDF leistet jeder Kampfsanitäter einen feierlichen Eid: jeden zu behandeln, Feind oder Freund. Das ist nicht nur eine Formalität; es ist eine tiefgreifende moralische Verpflichtung, die uns leitet, häufig inmitten von Chaos. Während meines Dienstes habe ich an zahlreichen Einsätzen teilgenommen, bei denen das oberste Ziel war, Leben zu retten, auch das der Palästinenser. Das steht in krassem Gegensatz zu der oft eindimensionalen Porträtierung israelischer Soldaten.

Die Realität vor Ort zeigt ein anderes Bild – eins von Menschlichkeit und Heldentum. Die IDF als Institution verkörpert ein tiefes Gespür ethischer Verpflichtung allen Menschen gegenüber. Dieser Ethos ist nicht nur im praktischen Einsatz offenkundig, sondern auch in den Krankenhäusern in ganz Israel. Ich erinnere mich, wie wir während meines militärischen Dienstes einer schwangeren palästinensischen Frau geholfen haben, die medizinische Versorgung zu bekommen, die sie benötigte. Wenn israelische Soldaten laut Aussagen der Demonstranten so schlecht wären, warum kommen dann die Palästinenser zu uns, wenn sie Hilfe brauchen? Ganz einfach – sie kennen die Wahrheit über die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte.

Die unbekannten Zahlen: Palästinenser in israelischen Krankenhäusern

Jährlich erhalten zehntausende Palästinenser in israelischen Krankenhäusern eine Behandlung. Das TIME-Magazin berichtete, dass laut dem Projekt Rozana nahezu 100.000 palästinensische Patienten jedes Jahr eine spezialisierte Behandlung in israelischen und Ost-Jerusalemer Krankenhäusern bekommen, darunter Kinder, die Behandlungen wie Chemotherapien oder pädiatrische Dialyse benötigen.

Das schließt komplizierte Operationen, lebensrettende Behandlungen für chronische Krankheiten und Notfallversorgungen mit ein, die in den palästinensischen Gebieten nicht verfügbar ist. Das sind nicht schiere Statistiken; sie stehen für gerettetes Leben, gelinderte Schmerzen und wiedergewonnene Hoffnung.

Denken Sie jetzt mit mir darüber nach: Wie viele israelische Patienten werden in palästinensischen Krankenhäusern behandelt? Ich sollte vereinfachen – was geschieht mit einem Juden, der eine palästinensische Stadt betritt?

Die Demonstranten, die regelmäßig Israel verurteilen, übersehen diese Werte oft. Sie demonstrieren gegen das, was sie als Aggression ansehen, bleiben jedoch auffalllend still angesichts der Brücken des Mitgefühls, die israelische Sanitäter und Krankenhäuser täglich bauen. Es ist leicht, ein Plakat zu schwenken; es ist unendlich schwerer, sich mit den Komplexitäten eines Konflikts auseinander zu setzen, in dem israelische Ärzte und Krankenschwestern unermüdlich arbeiten, um Leben zu erhalten, ungeachtet des andauernden Konflikts.

Ein biblisches Gebot

Der biblische Vers „Du sollst nicht untätig zusehen, wie das Blut deines Nächsten vergossen wird“ (Levitikus 19:16) entspricht genau dem, was wir in der Akademie für Kampfsanitäter der IDF gelernt haben. Diese Anweisung geht über bloße Worte hinaus und prägt Handlungen, die tiefgreifende Auswirkungen auf reale Menschenleben haben. Es ist ein Mandat, das viele von uns in der IDF beherzigt haben, um sicherzustellen, dass es bei unserem Dienst nicht nur um Verteidigung geht, sondern um die Bejahung des Lebens.

Abschließende Gedanken: Hoffnung inmitten von Konflikten

All jenen, die die Moral der IDF oder die Ziele Israels in Frage stellen, sage ich: Schaut auf die Taten, die lauter sprechen als die Parolen. Das Narrativ von Unterdrückung ist als rhetorisches Mittel überzeugend, versagt jedoch bei der genauen Prüfung dieser humanitären Bemühungen. Israelis strecken ihre Hände in Frieden aus, auch wenn sie auf Feindseligkeit treffen. Wir leben in einer verrückten Realität, die uns zwingt, uns zu verteidigen, aber wir verlieren nie die Menschlichkeit aus den Augen.

Inmitten des Konflikts bleibt die Hoffnung bestehen. Sie lebt in den Krankenhäusern, wo palästinensische Kinder von israelischen Ärzten Chemotherapien erhalten; sie gedeiht auf den Straßen, wo IDF-Sanitäter eilen, um Menschenleben zu retten, ohne nach Ausweisen zu fragen. Das ist das Israel, das ich kenne und dem ich gedient habe. Das ist die Wahrheit, die Demonstranten, die oft in Unwissenheit gekleidet sind, nicht sehen wollen.

Während wir vorwärts gehen, lasst uns die Fackel dieser Wahrheit tragen und die Schatten erhellen, die von Vorurteilen und Hass geprägt sind. Lasst uns unermüdlich in unserem Streben nach Frieden sein, aber lasst uns auch unermüdlich sein, die Wahrheit verteidigen. Denn am Ende werden Handlungen – keine Parolen – die Straße zur Versöhnung ebnen. Debattiere nicht mit jenen, die sich weigern, die Wahrheit zu erkennen. Lebt sie stattdessen, beweist sie und lasst sie so hell leuchten, dass keine Ignoranz ihr Licht trüben kann.

Übersetzung: faehrtensuche

AM ISRAEL CHAI!

Die Botschaft von Pessach an den Iran, die Hamas und dich

Originalartikel: Passover’s Message to Iran, Hamas and You

von Slovie Jungreis-Wolff, 15, April 2024

Das jüdische Volk ist ein Volk der Wunder.

Das erste Mal in der Geschichte hat der Iran Israel direkt angegriffen und über 300 Raketen und Drohnen in einem massiven Anschlag abgeschossen, der – Gott sei Dank – von Israel abgewiesen wurde. Der Himmel erleuchtete die Nacht als die israelischen Abwehrsysteme die Objekte abfingen. Ermutigt jubelten und klatschten Anti-Israel-Aktivisten, während Khomeini auf Hebräisch auf X das Ende von Israel und Jerusalem als unserer ewigen Stadt androhte.

Juden überall auf dem Globus wie auch die, die Israel und das jüdische Volk lieben, fühlen sich ängstlich und besorgt.

Wir durchleben den schlimmsten Zeitraum, den unser Volk seit dem Holocaust durchlitten hat. Wir haben das brutale Massaker am 7. Oktober erlebt, gewaltsame Entführungen und die inhumane Vergewaltigung unserer Frauen, aggressiven Antisemitismus und weltweite Proteste und nun beispiellose Angriffe auf unser Land. Wo können wir Widerstandsfähigkeit finden, um den Terror zu besiegen?

Diese bedrohliche Gefahr kommt genau zu dem Zeitpunkt, an dem wir in Begriff sind, das Pessachfest zu feiern. Die Haggadah wurde nicht als antikes Geschichtsbuch geschrieben, sondern vielmehr als ein lebendiger Leitfaden für das Leben. Wenn wir beim Seder sitzen, entdecken wir das ewige Geheimnis des Juden.

„In jeder Generation versuchen sie, uns zu vernichten und unser Gott rettet uns aus ihren Händen.“ Beachte, dass wir nicht in der Vergangenheit sprechen. Die Haggadah kommuniziert mit uns in der Gegenwart, heute: „Lieber Jude! Das ist deine Geschichte! Wisse, wer du bist. Wisse, wo du gewesen bist. Verbinde dich mit der ewigen Kraft. Verstehe deine Stärke trotz des Gestanks des Antisemitismus, der dich zu ersticken droht. Gib es an dich selbst weiter. Gib es an deine Kinder weiter. Deine Geschichte ist noch nicht zu Ende. Es geht von Generation zu Generation weiter, von Kontinent zu Kontinent. Das ist dein Erbe. Du wirst es durchstehen!“

Weisheit vom Seder

Unsere Seder-Bräuche versorgen uns mit verborgenen Bedeutungen. Du fragst dich, wie du die Angst und den Schmerz überleben wirst? Du stellst deine Zukunft in Frage, während die Dunkelheit von heute dir die Zusage von morgen wegnimmt.

Höre aufmerksam zu.

In der Pessach-Nacht machen wir ein Sandwich aus Mazzen, Maror [bittere Kräuter] und ein wenig Charosset. Das ist mehr als eine interessante Sandwichkombination. Es ist eine Lebensweisheit.

Hillel, der große Weise, lebte in der Zeit der Römer, als das jüdische Leben bedroht war. Es ist Hillel selbst, der uns instruiert, diesen Seder-Sandwich zu machen. Er leitet uns an, durch Qual und Angst zu navigieren, genau so, wie er es getan hat. Hillel flüstert uns am Sederabend zu:

Meine Kinder, ihr seid nicht allein in diesem Teufelskreis von Hass. Ich habe ihn so erlebt wie unsere Vorväter in Ägypten. Jeden Tag sind wir von den Schreien derjenigen aufgewacht, die uns vernichten wollten. Unsere Babys kamen auf diese Welt mit Maror auf ihren Lippen. Es gab viele, die davor standen, die Hoffnung aufzugeben. Die Seelen wurden gebrochen. Was wird mit uns sein? Wie werden wir es jemals schaffen, aus diesem Schlamassel herauszukommen?

Hier ist mein Rezept, es durch die schmerzhaften Zeiten zu schaffen. Wenn du nur Momente von Schrecken kennst, wirst du den Schmerzen nicht standhalten. Du wachst mit Ängsten auf, du gehst mit Ängsten schlafen. Maror ist bitter. Der herbe Geschmack verlässt dich nie und die Tränen hören nicht auf zu fließen. Der einzige Weg, das Elend zu überleben, besteht darin, ein Sandwich aus deinem Leben zu machen.

Siehst du die Mazzen? Es ist das größte Symbol der Liebe zwischen Gott und dem jüdischen Volk. In einer Sekunde wurden wir aus der Sklaverei in die Freiheit geführt. Wir hatten nicht einmal die Zeit, unseren Teig aufgehen zu lassen und Brot zu backen. Wisse, dass Heilung wundersam erfolgt, genau wie das Licht plötzlich die Dunkelheit vertreibt.

Liebe jüdische Nation, nimm dein Maror – deine Ängste, deine Sorgen, deine Schmerzen und deine Unruhe und mache ein Sandwich. Dein zerbrochenes Herz wird in Mazzen eingehüllt – ein Zeichen, wie sehr du geliebt und geschätzt bist. Dann bestreue es mit süßem Charosset (ein leckerer Mix aus Äpfeln, Traubensaft, Zucker und Walnüssen) und entdecke die süßen Segnungen in deinem Leben. Bestreue dein Sandwich mit dem Zauber des Gutem, das dir zuteil geworden ist. Auf diese Weise wirst du Balance und innere Stärke in den Herausforderungen finden.

Das jüdische Volk ist ein Volk der Wunder. Pessach ist eine Gelegenheit, stolz dazustehen und zu proklamieren, dass unser inneres Feuer nicht erloschen ist. In den vergangenen sechs Monaten sind wir einigen der Größten unserer Generation begegnet. Scheinbar gewöhnliche Menschen, die in Wirklichkeit außergewöhnlich sind, Engel mit Widerstandsfähigkeit und Stärke. Wir haben die untröstlichen Stimmen der Mütter und Väter gehört, die ihre Söhne und Töchter zu Grabe getragen haben. Wir haben Frauen gesehen, die tapfer dastanden, einige mit neuem, zart wachsendem Leben in sich und über ihre Träume sprechen, die sie mit ihren geliebten Männern geteilt haben, die nun nicht mehr sind. Wir haben Tränen mit Kindern vergossen, die bitterlich weinten, als sie sich von ihren Eltern verabschiedeten.

Jede Stimme birgt das Echo der unerschütterlichen Worte jener, die vor uns gegangen sind. Seit Tausenden von Jahren habt ihr versucht, das Licht des jüdischen Volkes von dieser Erde auszulöschen. Ihr habt Intrigen ausgeheckt, Pläne geschmiedet und unseren Untergang geplant. Aber wir haben durchgehalten. Ihr hasst uns nicht für irgendetwas, das wir getan haben, sondern einfach deswegen, weil wir Juden sind.

Unsere Feinde müssen Folgendes hören: Während wir an unserem Seder sitzen und unsere Geschichte nacherzählen, wisse, dass es keine Rakete in der Welt gibt, die unsere Seele auslöschen kann. Ihr habt es von Anfang an versucht, doch wir sind immer noch da. Wir sind ein trotziges Volk. Wir werden nie unsere Hoffnung aufgeben. Wir werden nie unseren Glauben aufgeben. Wir sind dazu bestimmt zu leben. Das ist unsere Geschichte. Jetzt und für immer.

Übersetzung und Linksetzung im Text: faehrtensuche

AM ISRAEL CHAI!

Und:

Chag sameach?

CHAG SAMEACH!